Genovevahöhle & Schloss Paffendorf
15.Aug 2024
Genovevahöhle (Eifel) und Schloss Paffendorf bei Bergheim
Ein Blick zum Himmel versprach, dass es ein schöner Tag wird und ich hatte mir die Genovevahöhle, am Vulkankegel Hochstein in der Gemarkung Mendig, als Reiseziel ausgesucht. Der angesteuerte Waldparkplatz war gut anzufahren und lag nicht besonders weit vom Ziel entfernt. Dennoch sind wir in der Eifel und das bedeutet, es geht immer steil rauf und herunter. Der Aufstieg war in diesem Fall recht steil und man sollte halbwegs ordentliches Schuhwerk anhaben.
Die Genovevahöhle war früher ein unspektakulärer Mühlsteinbruch. Große runde und schwere Steinscheiben wurden hier aus dem Fels geschlagen. Etwas unterhalb der Höhle ist ein ziemlich angebrochener Mühlstein zur Ansicht noch zu finden. Das änderte sich, als um 1400 im Kloster Maria Laach, die Sage der Genoveva von Brabant niedergeschrieben wurde. Wobei sich, zu allem Überfluss, in recht gleicher Form, eine zweite "Genovevahöhle" nähe Trier befindet, die mit der gleichen Geschichte kokettiert. Für Interessierte ein Artikel dazu bei Wikipedia. Diese Sage schrieb man im Laufe der Zeit der Höhle zu und das machte die Örtlichkeit natürlich deutlich interessanter und gab der Höhle einen wohlklingenderen Namen! So oder so sind die stark bemoosten und efeuüberrankten Felsen wirklich sehenswert und wer ein klein wenig höher bergauf steigt, kann eine schöne weite Aussicht über die Eifel genießen.
Bizarre Felsbrocken, die hier herumliegen, geben der Umgebung eine besondere Optik und Stimmung und steile Wiesenhänge mit kärglich, zähem Baumbestand lassen Fragen aufkommen wie: Wer mäht hier Gras und pflegt das, bis zu, wie fühlt sich das wohl im Winter bei Regen, Schnee, Sturm und Kälte an? Doch aktuell genieße ich einfach nur die Sonne in dieser schroffen Natur und wandere ein Stück auf dem Vulkan Weg, bis mich der Kaffeedurst ereilt und die Lust, einen kleinen Happen zu futtern. Beim Abstieg und Rückweg zum Waldparkplatz sollte man jedoch den kleinen Abstecher zum Mächtigen Baumriese mitnehmen. Leider ist er nicht ausgeschildert. Ich habe ihn nur mühsam mit Google-Fußgängernavigation gefunden.
Zurück am NV200, nach einer zünftigen Brotzeit, wollte ich dem angebrochenen Tag noch ein bisschen mehr abtrotzen und beschloß, zum etwa 100km nordwestlich liegenden Schloss Paffendorf bei Bergheim zu fahren.
Im Gegensatz zum Bergwandern in der Eifel, liegt das Schloss in der ganz flachen Kölner Bucht und ist eher etwas zum gemütlichen Spazierengehen, im schönen Park, mit einem wunderbaren, alten Baumbestand. Das Gebäude, in der Art einer Wasserburg, ist im Besitz der RWE und wird als Veranstaltungszentrum genutzt, daher ist es im Innern nicht zu besichtigen. Es gibt eine Brasserie im Innenhof, die internationale Gerichte, Kuchen und Getränke anbietet. Man kann den Innenhof tagsüber frei betreten und gelangt von dort, durch ein Tor, in die 7,5 Hektar große, gepflegte Parkanlage. Der Schlosspark glänzt mit einem großen, sehr alten und teilweise exotischen Baumbestand, zahlreichen Wasserflächen und hat sogar ein kleines Moor. Auf aufgestellten Informationstafeln wird entsprechend darauf hingewiesen. Ich möchte empfehlen genug Zeit mitzubringen, um das Schloss und seine Parkanlage entspannt abzuwandern.



















